
Korn
Was den Russen und Polen der Wodka, ist den Deutschen der Korn.
Bereits im 15. Jahrhundert sollen erste Spirituosen aus Getreide hergestellt worden sein, wobei die Kartoffel dem Getreide im Laufe der Jahrhunderte immer wieder rege Konkurrenz machte. Dies änderte sich erst im 20. Jahrhundert, welches es wieder besser mit den Kornbränden meinte, die fortan einem Reinheitsgebot unterlagen. Einen wahren Boom erlebte der Korn dann im 21. Jahrhundert.
Für die Herstellung zugelassene Getreidesorten sind Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Buchweizen, wobei Roggen und Weizen klar dominieren und – logischerweise – andere geschmackliche Endergebnisse hervorrufen und somit zu einer großen Bandbreite an Produkten führen. Hafer und Buchweizen sind weitaus seltener, Gerste wird eher in der Produktion von Whisky eingesetzt.
Bei der Herstellung wird zunächst eine Sauermaische gewonnen, indem das geschrotete Getreide vermahlen und mit heißem Wasser verkleistert wird. Die im Getreide enthaltene Stärke wird durch Beifügen von enzymreichem Malz in Zucker umgewandelt. So entsteht dann eine Süßmaische, welche zunächst abkühlen muss, bevor es unter Zugabe von Hefe an die alkoholische Gärung geht. Im Anschluss wird per Mehrfachdestillation gebrannt, wobei der Korn hierdurch auch unerwünschte Substanzen verliert. Das Ergebnis ist der hochprozentige Kornfeinbrand, der sodann durch Zugabe von Wasser auf die gewünschte Trinkstärke, mindestens jedoch auf 32% vol. herabgesetzt wird.